UNSERE VEREINSGESCHICHTE
Vereinsgründer im August 1926
Heinrich Bruckhaus
Bernhard Dohmen
Karl Kempken
Willi Paschen
Willi Telinde
Hermann Vutz
Nach Beendigung des ersten Weltkrieges bekam auch im Kreise Moers der Fußballsport
einen mächtigen Auftrieb und viele Anhänger, die Sonntag für Sonntag den
Fußballspielen mit großen Interesse zusahen. Auch in Hülsdonk fanden sich im Lokale
Vutz die Fußballinteressenten ein und besuchten regelmäßig Spiele in der näheren
Umgebung. Bald tauchte der Plan auf, einen eigenen Fußballverein zu bilden. Mit den
Vorarbeiten wurde sofort begonnen und im August 1926 wurde der "Hülsdonker
Sportverein 1926" gegründet
In der Gründungsversammlung wurde folgender Vorstand gewählt:
I. Vorsitzender: B. Dahmen
I. Kassierer:W. Paschen
II. Vorsitzender: K. Kempken
I. Geschäftsführer: H. Dahmen
I. Obmann: H. Bruckhaus
Zum Vereinslokal wählte man die Gastwirtschaft Hermann Vutz.
Große Schwierigkeiten traten auf bei der Beschaffung des Sportplatzes. Ein von der
Stadtverwaltung Moers zugewiesener Platz am Jostenhof musste kurz vor der
Fertigstellung wieder zurückgegeben werden. Nach langen Bemühungen wurde uns das
ehemalige Rheinbaulager
zugewiesen. Durch mustergültige Eigenarbeit der Mitglieder wurde das unebene Gelände
(große Kalkgruben und Keller befanden sich dort )zu einem Fußballplatz gestalten.
Nachdem die Aufnahme im Westdeutschen Spielverband erfolgt war, wurde der
eigentliche Spiebetrieb aufgenommen. Als Vereinstracht wählte man schwarze Hose und
weißes Hemd mit dem HSV-Wappen. Die Geldmittel für die Sportausrüstung wurden
durch Sammlungen und Spenden aufgebracht. Spielerisch wurde der Verein dem Kreis
Moers, C-Klasse, zugeteilt,
aufnahm. Mit der Fertigstellung des Sportplatzes bekam der Verein neuen Auftrieb
sowohl in der Mitgliederzahl, als auch in der Spielstärke.
am Jostenhof als Übungsstätte seitens der Stadt Moers
wo er auch im Herbst 1926 mit gutem Erfolg den Spielbetrieb
Bald entstand eine Reservemannschaft und eine A-Jugend, sogar die Alten Herren
führten Spiele durch. Die A-Jugend wurde im ersten Spieljahr Meister und gewann 36
Spiele hintereinander.
Schon bald stellte es sich heraus, dass die Umkleidegelegenheiten im Vereinslokal nicht
ausreichten und auch der Sportplatz in spielerischer Hinsicht vieles zu wünschen übrig
ließ. Es wurde beschlossen, neue Umkleideräume auf dem Sportplatz
den Sportplatz, der eine starke Neigung nach Westen hatte, neu herzurichten. Durch
uneigennützige Bereitschaft der Mitglieder wurde diese Arbeit geleistet. Ein 3 m hoher
Drahtzaun wurde an der Längsseite errichtet. Durch die neue Platzanlage bekam der
Verein neuen Auftrieb und die Spielstärke wuchs. Mit gutem Erfolg trugen die
Mannschaften ihre Meisterschaftsspiele gegen ihre Gegner durch. Größere Erfolge
blieben ihnen aber versagt.
zu erstellen und
Doch das hinderte die Vereinsführung nicht in ihrem Bestreben, den Verein, getreu
ihrem Wahlspruch:"Vorwärts immer - rückwärts nimmer", gegen alle äußeren
Einwirkungen lebensfähig zu erhalten.
Besondere Verdienste in dieser Zeit gebühren den Vorstandsmitgliedern Karl Kempken,
Bernhard Dahmen, Willi Telinde, Willi Paschen, Heinrich Dahmen und Hannes Biesen, die
unermüdlich für ihren Verein tätig waren und die auftretenden Schwierigkeiten
überwanden.
In dieser Zeit wechselten verschiedentlich die Vorstände. In der Vereinsführung lösten
sich die Mitglieder Karl Kempken, Bernhard Dahmen und Hannes Biesen verschiedentlich
ab. Doch nie wurde das Ziel aus dem Auge gelassen für den Verein und für den
Fußballsport zu wirken. Leider lassen sich nähere Angaben aus der Vereinsgeschichte
nicht im Einzelnen schildern, da die Unterlagen nach dem Zusammenbruch 1945 von
den einrückenden Besatzungstruppen vernichtet wurden. Doch schöne und schwere
Stunden lösten einander ab. Die I. Mannschaft nahm in den Jahren 1930 1936 an
vielen Pokal- und Diplomspielen teil. Sie errang manchen Pokal und manches Diplom.
Anläßlich des 10jährigen Bestehens des Sportvereins 21 Hochstraß-Scherpenberg
errang die I. Mannschaft im Juni 1931 die Rheinpreußenplakette gegen die Vereine Sus Utfort, TuS Baerl und den Sportverein 21 Hochstraß-Scherpenberg
In den Jahren 1930 33 hatte der Verein einer schweren finanziellen Krise
standzuhalten, die durch die wirkliche Not Deutschlands und die dadurch hervorgerufene
Erwerbslosigkeit bedingt wurde. Der größte Teil der Mitglieder war erwerbslos, nur ein
kleiner Bruchteil stand in Arbeit. Diese Mitglieder
trugen dann auch in selbstloser Weise die finanzielle Hauptlast.
Aber die gemeinsame Not aller Mitglieder ließ sie noch fester zusammenhalten. Und
während draußen der Bruderkrieg in den politischen Wirren hohe Wellen schlug, hielten
dank der umsichtigen Vereinsführung alle Mitglieder treu zusammen. Mit 3 Senioren-
und 3 Jugendmannschaften nahm der Verein an den Meisterschaftsspielen innerhalb des
Kreises Moers teil. Ein Aufstieg in eine höhere als die I. Kreisklasse blieb ihm jedoch
versagt. Auch viele Gesellschaftsspiele in der näheren und weiteren Umgebung wurden
ausgetragen. Unvergesslich werden den Mitgliedern die Spiele in Schenkenschanz sein.
Sie stärkten den Kameradschaftsgeist innerhalb der Mannschaften und gaben dem
damaligen Vorstand immer wieder die Kraft, trotz der schweren Belastungen, denen der
Verein durch das starke Anwachsen der Nachbarvereine Moers und Neukirchen
ausgesetzt war, das Steuer fest in der Hand zu halten. Doch im Jahre 1939 schien es
nicht mehr zu gehen. Um einer drohenden Auflösung zu entgehen, entschloß sich der
Vorstand, mit der Untergruppe Moers des Postsportvereins Krefeld zum selbstständigen
Postsportverein Moers zusammen zu schließen. Dieser Zusammenschluß wirkte sich sehr
befruchtend aus. Mit 6 Abteilungen, darunter Fußball-, Turn-, Gymnastik, Schach- und
Wandergruppen, herrschte reges Leben im Verein.
Doch dann kam der verhängnisvolle II. Weltkrieg, der auch in unserem Verein im Laufe
der Zeit einschneidende Veränderungen hervorrief. Durch ständige Einberufungen
mussten die einzelnen Abteilungen ihren Sportbetrieb stark einschränken und zum Teil
ganz einstellen.
Auch die Fußbal labteilung litt stark unter Spielermangel. Im Jahre 1940 bekam der
Verein Spielerzugang vom G.Sp.V.Moers, der seinen Spielbetrieb in den Senioren
Mannschaften einstellen musste. Bis 1942 konnte der Spielbetrieb noch allein
durchgeführt werden. Dann bildete unser Verein mit dem Spielverein Neukirchen eine
Sportgemeinschaft um mit anderen Sportgemeinschaften einen noch kleinen Spielbetrieb
aufrecht zu erhalten.
Im Jahre 1944 kam der Spielbetrieb ganz zum Erliegen, um erst im Herbst 1945 wieder
aufgenommen zu werden. Hier war es wieder der alte Kämpe Willi Telinde, der im
August 1945 durch die Genehmigung der Militärregierung in die Lage versetzt wurde,
seine alten Mannen um sich zu sammeln.
Mit den aus dem Kriege zurückgekehrten Vereinsmitgliedern ging es wieder an die
Arbeit. Vieles musste wieder neu gestaltet werden. Der Sportplatz wies verschiedene
Bombentrichter auf. Die Umkleideräume waren zerstört. Bälle und Trikots mussten
beschafft werden. Doch schon bald konnte man den Spielbetrieb als erster Sportverein
in Moers wieder aufnehmen. Als zweiter Verein bildete sich in Moers der Turn- und
Sportverein Moers.
Schon bald gründete sich in unserer Kreisstadt der Rasensportverband Moers, dem sich
unser Verein anschloß. Das Mitglied Willi Telinde wählte man in den Vorstand des
Rasensportverbandes. Nach Auflösung der Werks- und Firmensportvereine durch den
Verband, und nachdem sich der G.Sp.V. Moers neu gebildet hatte, gründete man mit
dem "Tus Moers" unseren heutigen Verein FC. " Rot Weiß" Moers.Um den Aufbau des
Vereins erwarben sich die Mitglieder Willi Telinde, Joh. Hogeforster, Joh. Bischof,
Gerhardt Schmidders, Peter Engelskirchen, Jakob Bergs, Peter Düntgen, Joh. Bogumil
und Harry Peters besondere Verdienste.
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Im Jahre 1946/47 setzte nun ein reger Sportbetrieb ein. In der Bezirksklasse begann die
I. Mannschaft die Meisterschaftsspiele. Leider musste sie aber am Ende der Serie in die
I. Kreisklasse absteigen.
Desto größer aber war der Erfolg des Vereins im Spieljahr 1947/48. Hier gelang es der I
Mannschaft sowie der I C Jgd. -Mannschaft die Kreismeisterschaft zu erringen
Ende 1948 kehrte das alte Vorstandsmitglied H. Biesen, nach langer Abwesenheit von
Moers wieder zurück. Sofort stelte er sich dem Verein wieder zur Verfügung, dem er
lange Jahre an leitender Stelle angehört hatte. Arbeit war ja genügend vorhanden. Mit
den langjährigen Vorstandsmitgliedern W. Telinde, Heinrich und Willi Dahmen, Jakob
Bergs, Joh. Hogeforster ging es frisch an die Arbeit. Das langjährige Mitglied vom
Sportclub Preußen Vluyn, Gerh. Schmidders, stellte sich ebenfalls dem Verein zur
Verfügung. Jetzt galt es, das Terrain wieder wettzumachen, das durch den Abstieg des
Vereins in die I. Kreisklasse verloren gegangen war. Hatten sich doch viele aktive Spieler
anderen Vereinen zugewandt doch der Stamm der alten Spieler blieb und mit diesen
wurde wieder neu begonnen. Ihnen sei an dieser Stelle besonders gedankt. Vor allem
gilt dieser Dank dem Spieführer der I. Mannschaft, Helmut Kösters, der seit seiner
frühesten Jugend dem Verein angehört und noch heute die Seele der Mannschaft und
den aktiven Spielern jederzeit Vorbild ist.
Doch das Schicksal war auch dem Verein im Spieljahr 1950/51 nicht hold. Mit einer stark
verjüngten I. Mannschaft ging es hoffnungsfroh in die Meisterschaftsspiele. Sie konnte
aber gegen die kampfstarken Gegner nicht bestehen, und doch ließ sie nicht locker. Eine
feste Kameradschaft hielt sie zusammen. Mit dieser Kameradschaft und ihrem eisernen
Willen, den verlorenen Boden wieder zu gewinnen, nahm sie im Spieljahr 1951/52 den
Kampf wieder auf.
Aber auch die Geselligkeit wurde gefördert und gepflegt. So wurde dann sonntags nach
jedem Spiel, je nach Möglichkeit, ein gemütlicher Kommers im Beisein der Damen des
Vereins gefeiert. Während der Spielsperre im Sommer startete der alljährliche
Vereinsausflug. Eine Weihnachts- und eine Fastnachtsfeier gehörten zu den jährlichen
Vereinsveranstaltungen. Diese geselligen Veranstaltungen, welche von der damaligen
Vereinsführung eifrig gefördert wurden, trugen maßgeblich dazu bei, dass im Verein eine
echte Kameradschaft herrschte. Nur so war es möglich, die Schwierigkeiten, die
verschiedentlich auftraten, zu überwinden.
Bis hierhin ist der Text aus alten Jubiläumsschriften übernommen. Aber lesen wir die
Zeilen mal aufmerksam, so stellen wir fest, dass sich Vereinsleben im Laufe vieler Jahre
doch ständig wiederholt. Man muß doch bewundernd feststellen mit wie viel Mühen und
Eigenleistung einiger Fußballbesessener unser Verein ins Leben gerufen wurde. Diesen
Sportkameraden haben wir zu danken, denn durch Sie haben wir erst die Möglichkeit
.75 Jahre" Rot-Weiss Moers zu feiern
Nach den umfangreichen Ausführungen über die ersten 25 Jahre Vereinsgeschichte, hier
nun einige Eckdaten der Jahre zwischen 1951 und 2001
1955 Einweihung des in Eigenregie erbauten Jugend und Klubheimes mit
Platzwartwohnung,
Umkleide -, Dusch- und Geräteräumen an der alten Platzanlage am Jostenhof
1966 Gründung einer Damenturnabteilung
(in späteren Jahren folgten die Abteilungen "Turnen für Mutter und Kind",
"Kinderturnen"
und "Mädchenturnen")
Gründung einer Alt-Herrenmannschaft (heutige IAH.)
1971 Gründung der Tischtennisabteilung
1981 Einweihung der neuen Sportplatzanlage am Jostenhof 37
1985 Fertigstellung und Einweihung unseres heutigen Vereinsheimes (von 1981 bis
1985 wurde noch das Vereinsheim mit Umkleideräumen am alten Sportplatz genutzt)
1986 unser erstes Vereinsjubiläum auf unserer neuen Platzanlage (60 Jahre Rot-Weiss
Moers)
1990 Gründung einer zweiten Altherrenmannschaft
1996 70 Jahre Rot-Weiss Moers
2001 75 Jahre Rot-Weiss Moers
Gründung einer Aerobic Gruppe
Ein Verein ist sicherlich heute, genauso wie vor 75 Jahren nur mit Engagement und
Eigenleistung von Mitgliedern ein Verein, wo Mitglieder gerne Ihre Freizeit verbringen.
Natürlich erscheint heute vieles einfacher als noch zur damaligen Zeit, aber wir sollten
uns nicht nur fragen:" Was kann der Verein für mich tun?" Sondern auch "Was kann ich
für den Verein tun
Abschließend mein Dank an all diejenigen Vereinsmitglieder, die mit Ihrem Einsatz und
Ihren Ideen mit dazu beitragen, das wir in diesem Jahr ein würdiges 75-jähriges feiern
können. Ein Aufruf an alle, damit der F.C. Rot-Weiss Moers für die Zukunft noch viele
Jubiläen zu feiern hat.
Jürgen Schlebusch

